Hochzeitsbrauch in Kroatien: Braut mit den Zähnen ausziehen
Unverheiratete Mädchen stecken den Ankömmlingen eine verzierte weiße Hochzeitsnadel an, auf traditionelleren Hochzeiten eine Nadel mit Rosmarin und einem Bändchen in den Landesfarben. Nach Kaffee, Kuchen und Musik trifft man sich im Haus der Braut. Unter lautstarkem Hupkonzert geht es schließlich zur Kirche. Nach der Trauung wird dem Brautpaar bereits in der Kirche gratuliert.
Die Hochzeitsfeier findet dann in einem Hotel oder Restaurant statt. Serviert werden kalte Käse- und Wurstplatten (Meza) und ein Gängemenü mit Spanferkel oder Lamm. Dazu gibt es natürlich jede Menge Sljivovica - den kroatischen Pflaumenschnaps. Die Braut geht mit ihrer Trauzeugin durch die Reihen, begrüßt jeden Gast noch einmal einzeln und stößt mit ihm an.
Die Gäste legen als Hochzeitsgeschenke Kuverts mit Geld und Glückwunschkarten auf das Tablett, das die Trauzeugin hält. In ländlicheren Gegenden ist es übrigens noch üblich, dass sich auf dem Tablett bereits ein Apfel befindet, in dem Dukaten stecken. Diese Goldtaler haben die Brauteltern für das Paar gespart, sie demonstrieren den finanziellen Wohlstand der Familie. Auch die engsten Verwandten des Paares stecken dann an Stelle von Geld oft Dukaten in den Apfel.
Eine Liveband spielt Musik und man tanzt den Kreistanz Kolo oder Partnertänze. Kurz vor Mitternacht muss das Paar gemeinsam die Hochzeitstorte anschneiden und sich gegenseitig mit den ersten Stücken füttern. Dann setzt die Braut ihren Fuß auf einen Stuhl und zieht ganz langsam ihren Rock bis zum Strumpfband hoch, das der frisch angetraute Ehemann mit den Zähnen auszieht.
Das laut beklatschte Spektakel hat nicht nur einen voyeuristischen Grund. Denn das Strumpfband wirft der Bräutigam in die Reihen der unverheirateten Männer, während die unverheirateten Mädchen sich für den Brautstrauß aufstellen. Das Mädchen, das den Brautstrauß fängt, und der Junge, der das Strumpfband ergattert, müssen miteinander tanzen.
Um Mitternacht verschwindet die Braut schließlich, zieht sich um und kehrt in einem Abendkleid zurück, in dem es sich wesentlich angenehmer bis in die Morgenstunden feiern lässt.
Hochzeitsbrauch in Sizilien: Holzklotz für die Braut
Alternativ oder ergänzend verwendet er einen Holzklotz, der in diesem Falle den sprichwörtlichen Zaunpfahl ersetzt. Der Verliebte legt abends einen Holzstamm oder einen Holzklotz vor die Tür der erhofften Zukünftigen. Nimmt sie den Antrag an, holt sie den Holzklotz ins Haus. Lehnt sie jedoch ab, so findet der so Verschmähte den Stamm am nächsten Tag von der Tür weggerollt vor.
Hochzeitsbrauch in Kärnten: Braut aufwecken
Hochzeitsbrauch in Peru: Schlaegerei der Braeute
Hochzeitsbrauch in Deutschland: Hochzeitsnacht
Die Hochzeitsnacht wurde traditionell nicht als Privatangelegenheit zweier Menschen gesehen, sondern als ein Ereignis, das das ganzes Dorf beschäftigte. So spielte sich auch das sogenannte "Beilager" unter der Anwesenheit von Zeugen ab. Beim Beilager stiegen Braut und Bräutigam gemeinsam ins Bett. Danach wurde das Paar im Brautgemach nochmals gesegnet und das Bett mit Weihwasser bespritzt, um böse Geister fern zu halten.
Ein verbreiteter Brauch aus vorchristlicher Zeit ist es, dass der Bräutigam die Braut über die Schwelle seines Hauses trägt. Der Hintergrund dieser romantischen Geste liegt in der Annahme, dass es die Dämonen unter der Türschwelle auf die Braut abgesehen haben. Der Mann, mutig und stark, kennt keine Angst vor den bösen Dämonen, rettet seine Frau und bringt sie in die sichere Wohnung oder das Zimmer. Unter das Bett schauen, um das Monster-unter-dem-Bett zu vertreiben muss er allerdings in der Regel nicht.
Hochzeitsbrauch in Deutschland: Brautstrauß werfen
Der Brautstrauß taucht in Deutschland das erste Mal in der Renaissance auf und diente einem sehr praktischen Sinn. Durch die damals übliche vernachlässigte Körperhygiene und den oftmals exzessiven Einsatz von Weihrauch herrschte während einer Hochzeit in der Kirche oft dicke Luft. Die Brautsträuße der Renaissance waren reine Duftsträuße, die durch ihren intensiven Geruch die Braut vor Ohnmachtsanfällen während der Trauung bewahren sollten.
Nach Ende der Trauung wird der Brauch des Brautstrauß-Werfens durchgeführt. Dabei versammeln sich alle unverheirateten Frauen hinter der Braut. Diese wirft den Brautstrauß blind über ihren Rücken in die Menge der weiblichen Hochzeitsgäste. Wer den Strauß fängt, soll die nächste Braut werden.
Blumenschmuck zur Hochzeit gab es durch alle Zeiten.
Hochzeitsbrauch in Deutschland: Hochzeitstage
Zeit | Hochzeitstag |
nach neun Monaten | Bier-Hochzeit |
nach einem Jahr | baumwollene Hochzeit oder papierene Hochzeit (die Ehe wird praktisch. Es wird Praktisches geschenkt wie Baumwolltücher) |
nach drei Jahren | Lederne Hochzeit |
nach vier Jahren | Seidene Hochzeit |
nach fünf Jahren | hölzerne Hochzeit (die Ehe ist beständig, deswegen werden Holzgegenstände verschenkt) |
nach sechs Jahren | zinnerne Hochzeit (Wie Zinngeschirr sollte auch die Ehe nach einiger Zeit aufpoliert werden) in Österreich: Zuckerhochzeit |
nach sieben Jahren | kupferne Hochzeit (die Ehe ist dauerhaft geworden, dass sie Patina (grünspan) anzusetzen verspricht. Oder man sagt im verflixten siebten Jahr, dass das Kupfer sich er noch in Gold verwandeln muss) |
nach acht Jahren | blecherne Hochzeit (die Ehe hat ihre alltäglichen und nutzbringenden Wege gefunden. Man schenkt blechernes wie Kuchenbleche oder Töpfe) |
nach neun Jahren | Töpfer-Hochzeit |
nach 10 Jahren | bronzene Hochzeit oder Rosen-Hochzeit (Rund wie eine Rose ist das Jubiläum. |
nach 11 Jahren | Stählerne Hochzeit |
nach 12 Jahren | Leinen-Hochzeit |
nach 12 1/2 Jahren | Nickel-Hochzeit oder Petersilien-Hochzeit |
nach 13 Jahren | Elfenbein-Hochzeit |
nach 14 Jahren | Achathochzeit |
nach 15 Jahren | gläserne Hochzeit oder Veilchen-Hochzeit (die Ehe ist durchsichtig und klar wie Glas) |
nach 20 Jahren | Porzellanhochzeit (fest, glänzend und beständig ist die Ehe wie Pozellan) |
nach 25 Jahren | Silberhochzeit (Die Ehe hat ihren Wert unter Beweis gestellt) |
nach 30 Jahren | Perlenhochzeit (Die Jahre der Ehe reihen sich aneinander wie eine Perlenkette) |
nach 32 Jahren | Seifen-Hochzeit |
nach 33 Jahren | Knoblauch-Hochzeit |
nach 35 Jahren | Leinwandhochzeit (Die Ehe ist unzerreißbar wie Leinwand geworden) |
nach 37 Jahren | Aluminiumhochzeit (Die Ehe ist dauerhaft wie Aluminium) |
nach 40 Jahren | Rubinhochzeit (nach 40 Jahren hält die Liebe noch immer. Die Eheleute bekommen den Rubin in ihren Ehering) |
nach 50 Jahren | goldene Hochzeit (die Ehe hat, wie das Gold, die Zeit überstanden) |
nach 60 Jahren | diamantene Hochzeit (die Ehe ist unangreifbar wie ein Diamant geworden) |
nach 65 Jahren | eiserne Hochzeit |
nach 67 Jahren | steinerne Hochzeit |
nach 70 Jahren | Gnadenhochzeit |
nach 75 Jahren | Kronjuwelenhochzeit |
nach 80 Jahren | Messing-Hochzeit |
nach 100 Jahren | Himmelshochzeit oder rote Hochzeit |
Hochzeitsbrauch in Deutschland: Hochzeitsjubiläum "steinerne Hochzeit"
Das Hochzeitsjubiläum "steinerne Hochzeit" beispielsweise findet am 67. Hochzeitstag statt.
Hochzeitsbrauch in Deutschland: Hochzeitsjubiläum "eiserne Hochzeit"
Das Hochzeitsjubiläum "eiserne Hochzeit" beispielsweise findet am 65. Hochzeitstag statt.
Hochzeitsbrauch in Deutschland: Hochzeitsjubiläum "Aluminium-Hochzeit"
Das Hochzeitsjubiläum "Aluminiumhochzeit" beispielsweise findet am 37. Hochzeitstag statt. Ob wohl damit gemeint ist, dass die Ehe inzwischen in Leichtbauweise vorliegt?
Hochzeitsbrauch in Deutschland: Hochzeitsjubiläum "Leinwand-Hochzeit"
Das Hochzeitsjubiläum "Leinwandhochzeit" beispielsweise findet am 35. Hochzeitstag statt.
Hochzeitsbrauch in Deutschland: Hochzeitsjubiläum "goldene Hochzeit"
Hochzeitsbrauch in Deutschland: Hochzeitsjubiläum "Silber-Hochzeit"
Hochzeitsbrauch in Deutschland: Hochzeitsjubiläum "Porzellan-Hochzeit"
Das Hochzeitsjubiläum "Porzellanhochzeit" beispielsweise findet nach 20 Jahren statt.
Hochzeitsbrauch in Deutschland: Hochzeitsjubiläum "gläserne Hochzeit"/"Veilchen-Hochzeit"
Das Hochzeitsjubiläum "gläserne Hochzeit" beispielsweise findet nach 15 Jahren statt. Man nennt sie auch "Veilchen-Hochzeit".
Hochzeitsbrauch in Deutschland: Hochzeitsjubiläum "Nickel-Hochzeit"/"Petersilienhochzeit"
Das Hochzeitsjubiläum "Nickel-Hochzeit" beispielsweise findet nach zwölf Jahren statt. Man sagt dazu auch "Petersilienhochzeit". Wer das Jubiläumspaar besonders verblüffen will, der gratuliert nach exakt 12 1/2 Jahren. In manchen Gegenden wird die "halbe Silberhochzeit" nämlich sehr exakt gekommen.
Ob mit dem Begriff "Petersilien-Hochzeit" gemeint ist die Erweiterung des Bratkartoffelverhältnisses auf Petersilienkartoffeln, ist bislang von der Hochzeitswissenschaft nicht geklärt. Der Ehemann darf seiner Ehefrau aber in jedem Fall auch andere Blumen schenken als Petersilie...
Hochzeitsbrauch in Deutschland: Hochzeitsjubiläum "bronzene Hochzeit"/"Rosenhochzeit"
Das Hochzeitsjubiläum "bronzene Hochzeit" beispielsweise findet nach zehn Jahren statt. Weil es Bronze als dritter Platz nach Silber und Gold gibt, nennt man diese Hochzeit romantischerweise auch "Rosenhochzeit". Klingt vermutlich nicht so metallisch.
Hochzeitsbrauch in Deutschland: Hochzeitsjubiläum "blecherne Hochzeit"
Das Hochzeitsjubiläum "blecherne Hochzeit" beispielsweise findet nach acht Jahren statt.
Hochzeitsbrauch in Deutschland: Hochzeitsjubiläum "kupferne Hochzeit"
Die "kupferne Hochzeit" beispielsweise findet nach sieben Jahren (also nach dem "verflixten siebten Jahr", in dem besonders viele Scheidungen passieren) statt.
Hochzeitsbrauch in Deutschland: Hochzeitsjubiläum "zinnerne Hochzeit"
Hochzeitsbrauch in Deutschland: Hochzeitsjubiläum "Hölzerne Hochzeit"
Hochzeitsbrauch in Deutschland: Hochzeitsjubiläum "Papierene Hochzeit"
Liebesbrauch in Ungarn: Schlösser anhängen
In Ungarn gibt es unter Pärchen, Verlobten oder Hochzeitspaaren den Brauch, dass sie sich gegenseitig ein Schloß schenken (gemeint ist natürlich ein Vorhängeschloss). Oder sie bekommen es von den Gästen einer Verlobungsfeier oder einer Hochzeitsfeier geschenkt.
Mit diesem Schloss - in das die Namen der beiden und ein Datum eingraviert sind - gehen die beiden zu einer Brücke oder einem Metallzaun irgendwo in der Stadt, wo schon viele Schlösser hängen. Dort schließen sie das Schloss an und werfen den Schlüssel weg (zum Beispiel in einen nahegelegenen Brunnen). Das soll die Ewigkeit symbolisieren, mit der die Beziehung halten sollen.
Die Schlösser (hier ein Foto, dass wir in Pecz in Südungarn gemacht haben) werden von der Stadtverwaltung alle paar Jahre entfernt. Allerdings sind innerhalb weniger Wochen neue Plätze entstanden, an denen Schlösser hängen.
Hochzeitsbrauch in Russland: Schloß schenken für Braut und Bräutigam
Mit diesem Schloss - in das die Namen der beiden und das Datum der Hochzeit eingraviert sind - gehen die beiden zu einer Brücke, schließen das Schloss dort an und werfen den Schlüssel in den Fluß.
Das soll die Ewigkeit symbolisieren, mit der die Ehe halten sollen. Immer öfter werden auch zu Hochzeitstagen Schlösser von den Liebenden angebracht.
Hochzeitsbrauch in Lettland: Schloß schenken für Braut und Bräutigam
Mit diesem Schloss - in das die Namen der beiden und das Datum der Hochzeit eingraviert sind - gehen die beiden zu einer Brücke im Arkadenpark in Riga, schließen das Schloss dort an und werfen den Schlüssel in den Fluß.
Das soll die Ewigkeit symbolisieren, mit der die Ehe halten sollen. Immer öfter werden auch zu Hochzeitstagen Schlösser von den Liebenden angebracht.
Hochzeitsbrauch in Belgien: Brauthandschuhe statt Ehering
Die Tradition der Brauthandschuhe ist sehr alt. Handschuhe hatten im Mittelalter eine Rechtsfunktion. Da die wenigsten des Lesens und Schreibens mächtig waren, galt der Handschuh als Vertragsverpflichtung. Bot eine Dame ihren Handschuh an, galt dies als höchste Gunstzuweisung. Ritter trugen den Handschuh ihrer Dame entweder unter der Rüstung am Herzen oder stolz als Wimpel am Helm.
Vor dem Traualtar nun überreichte die Braut dem Bräutigam ihren Handschuh als Symbol der Liebe, und er erwiderte die Gabe mit seinem Handschuh. Damit wurde der Vertrag bekräftigt, den eine Heirat darstellt.
Hochzeitsbrauch in Griechenland: Ein Haus als Hochzeitsgeschenk
Der Vater der Braut gibt seiner Tochter und seinem Schwiegersohn ein eingerichtetes Haus als Hochzeitsgeschenk. Heute ist dies in Athen und anderen großen Städten allerdings nicht mehr so.
Hochzeitsbrauch in Italien: Geschenke für die Gäste
Hochzeitsbrauch in Deutschland: Brautentführung
In Österreich und Bayern ist es vor allem bei Bauernhochzeiten) üblich, vor der Auslösung der Braut Gstanzl zu singen.
In Niederösterreich ist es üblich, in ein nahe gelegenes Wirtshaus zu gehen, um dort zu trinken, zu singen und zu warten, bis der Bräutigam kommt. In den meisten Gegenden muss der Brautführer, manchmal der Bräutigam oder der Brautvater (eher selten die Trauzeugen) die Zeche der Entführer bezahlen.
Dieser Brauch geht zurück auf das "Recht der ersten Nacht" (ius primae noctis). Im Mittelalter hatte der Lehnsherr das Recht, die Frauen in ihrem Gebiet in der Hochzeitsnacht zu entjungfern. Damals wurden die Bräute von den Vasallen der Obrigkeit aus den Hochzeiten abgeholt (entführt). Die Geschichtswissenschaft sieht in diesem Recht eher eine literarische Fiktion. Die Vorstellung von einem Herrenrecht der ersten Nacht taucht im Mittelalter zum ersten Mal 1250 in einem Gedicht über die Bauern von Verson (beim Mont-Saint-Michel) in Frankreich auf. Voll ausgeprägt ist die Idee eines früher bestehenden Herrenrechts im Baudouin de Sebourc um 1350, einem in Nordfrankreich verfassten Kreuzfahrerroman des so genannten zweiten Zyklus. Die Entstehung dieser Fiktion ist eng verbunden mit der Ablehnung von ungerecht empfundenen Mitgiftsteuern, die bei der Eheschließung an den Gerichtsherrn fällig wurden. Durch diesen Versroman wurde die Vorstellung eines vormals im Hochmittelalter existierenden Herrenrechts der ersten Nacht wahrscheinlich in ganz Europa verbreitet.
Hochzeitsbrauch in Rumänien: Brautkranz jagen
Eine weitere Tradition während der Trauung in Rumänien ist es, Geldmünzen auf den Teppich zu werfen, auf dem das Brautpaar später in der Kirche steht. Das symbolisiert, dass Geld und Wohlstand nicht annähernd so wichtig sind wie das Eheglück selbst.
Nach der Trauung verspritzt die Braut auf der Schwelle ihres neuen Heims Rosenwasser. Außerdem werden Salz und Weizenkörner in alle Himmelsrichtungen geworfen. Das soll dem frisch gebackenen Paar Glück bringen.
Hochzeitsbrauch in Finnland: Hochzeitsnacht während der Mitternachtssonne
Den Brautstrauß besorgt und bezahlt der Bräutigam. Während der Hochzeitszeremonie steckt er seiner Braut den Ehering neben den Verlobungsring an den linken Ringfinger. Er selbst trägt den Verlobungsring auch als Ehering.
Traditionell erhält die Braut vom Bräutigam nach der Hochzeitsnacht die Morgengabe - ein Schmuckstück als Aufmerksamkeit.Hochzeitsbrauch auf Hawaii: Seemuschel blasen
Bei der Hochzeitsfeier geht der Muschelbläser entweder vor der Braut oder steht neben dem Bräutigam. Dabei bläst in die vier Himmelrichtungen: Richtung Osten zum Haleakala, dem größten schlafenden Vulkan der Welt, auch "Haus der aufgehenden Sonne" genannt. Dann bläst er Richtung Norden zu den Bergen und zum Regenwald, wo sich die Ahnen aufhalten. Er bläst Richtung Westen zum ewigen Meer und er bläst zum Süden zum Hochzeitspaar hin, um all die guten Gedanken, das Mana (Kraft und Energie) und Aloha (Liebe) zu Braut und Bräutigam zu bringen.
Hochzeitsbrauch auf Hawaii: Schmetterlinge fliegen lassen
Die Schmetterlinge werden einzeln in kleinen Schachteln verteilt. Jeder Gast flüstert dem Schmetterling seinen ganz speziellen Hochzeitswunsch für Braut oder Bräutigam oder am besten beide zu und dann werden alle Boxen geöffnet. Die Schmetterlinge tragen nun die guten Hochzeitswünsche in alle Himmelsrichtungen.
In Deutschland gibt es Anbieter, die zwischen April und Oktober Schmetterlinge für Hochzeitsfeiern liefern. So zum Beispiel Ingana. Geliefert werden die ausreichend gefütterten Tiere in der gewählten Verpackung (Schwarmbox/ einzelne Faltschachteln) einen Tag vor dem geplanten Termin. In dieser Box können die Schmetterlinge bis zum Freilassen einfach gelagert werden. Auf diese Weise werden die Tiere beruhigt und warten entspannt, ohne Gefahr sich die zarten Flügel zu verletzen, auf ihren großen Auftritt. Ein Füttern ist nicht notwendig.
Wer keine lebendigen Schmetterlinge schenken will, kann ja beispielsweise auch Schmetterlinge von Swarowski verschenken und diese Geschichte erzählen.
Hochzeitsbrauch in Deutschland: Brautbecher
Der Brautbecher (oder Hochzeitsbecher) ist ein Symbol für die Liebe, Treue und Hoffnung auf das große Glück, wenn ein Paar bei seiner Hochzeit aus diesem Becher trinkt.
Es ist ein Becher in Frauengestalt mit einem zweiten drehbaren Gefäß, so dass Bräutigam und Braut gleichzeitig daraus trinken können. Nach der Legende hatte sich ein Goldschmied in die Tochter eines Herzogs verliebt. Als der Herzog davon erfuhr, warf er den Goldschmied in den Kerker. Weil aber seine Tochter zu sehr über das Schicksal ihres Geliebten weinte, stellte der Herzog dem Goldschmied die Aufgabe, dass er einen Becher schmieden müsse, aus dem zwei zur selben Zeit trinken können, ohne einen Tropfen zu verschütten.
Der Goldschmied gestaltete aus einem rockförmigen Becher seine Geliebte, welche mit erhobenen Händen einen zweiten, beweglichen und drehbaren Becher hielt. Damit war es für das Liebespaar leicht, die beiden gefüllten, miteinander verbundenen Becher gleichzeitig zu leeren. Und damit die Bedingung des Herzogs zu erfüllen. Und so wurden sie Braut und Bräutigam.
Historisch gesehen gehören die Brautbecher als Hochzeitsgeschenke zu den Scherzgefäßen der Renaissance. Daher haben die wenigen Originale aus dieser Zeit meist die spanische Hoftracht mit Halskrause, Puff-Ärmeln und Chatelain.
Als Alternative zum Brautbecher: Eine Auswahl an Geschenkideen für das Brautpaar sowie Ideen für originelle Gastgeschenke von Swarovski.
Hochzeitsbrauch in England: Mehrere Tage feiern
In Großbritannien werden Stag Party und Hen Party inzwischen in zwei von drei Fällen über mehrere Tage im Ausland gefeiert. Während die Stag Parties vornehmlich in Mittelosteuropa, wie z.B. in Prag und in Budapest gefeiert werden, werden die Hen Parties vor allem in wärmeren Regionen am Strand gefeiert, beispielsweise in Spanien. In beiden Fällen dient Junggesellenfest bzw. Junggesellinnenfest dazu, Braut und Bräutigam noch einmal die Gelegenheit zu bieten, außerhalb des eigenen Kulturkreises tüchtig über die Stränge zu schlagen.
Hochzeitsbrauch in Schweden: Bräutigam küssen
Während des Hochzeitsessen in Schweden dürfen die Gäste jederzeit ihre Gläser klirren lassen. Das ist das Zeichen für Braut und Bräutigam, einander zu küssen. Wenn einer der frisch Getrauten den Saal verlässt, geht das Küssen weiter: Ist die Braut beim Nase pudern, dürfen die andere Frauen dem frischgebackenen Ehemann einen Kuss geben.
Ist hingegen der Bräutigam abwesend, können andere Männer die Braut küssen.
Hochzeitsbrauch in der Türkei: Goldschmuck und Geld
Bei der Hochzeit in der Türkei erhalten die Brautleute ihre Geschenke getrennt überreicht. Die Braut erhält dabei Goldschmuck und Geld, die das Paar sozial absichern sollen. Goldschmuck oder Geldscheine werden dabei von den Gästen ans Brautkleid gesteckt.
Für den neuen Hausstand des Paares kauft die Braut übrigens Dinge wie Küchengeräte und Bettzeug, der Bräutigam sorgt für Möbel und andere Einrichtungsgegenstände. Als Gabe für das Brautpaar (bohca) werden von den Angehörigen ein Koran (für den Glauben), Mehl, Brot und Reis (bedeutet genug Nahrung für die Familie), Eier (für die Fruchtbarkeit der Frau) und Salz (für die Harmonie) verschenkt.
Hochzeitsbrauch in Brasilien: Die nackte Braut
Die Freundinnen bemühen sich natürlich, besonders schwer zu erratende Geschenke mitzubringen - und möglichst viele andere Freundinnen mit einem Geschenk. So endet der Jungesellinnenabschied oft mit einer nackten Braut - auch wenn diese sich natürlich bemüht, an diesem Abend möglichst viele Kleidungsstücke zu tragen, die sie ablegen kann.
Hochzeitsbrauch in der Türkei: Roter Brautschleier
Hochzeitsbrauch in Australien: Osterwasser in der Kirche
Hochzeitsbrauch in Mexiko: Der Heiratsantrag mit Mariachi Ensemble
Das Ensemble bringen ein romantisches Ständchen. Schaltet die Braut in spe während der Musik das Licht an oder kommt sie sogar ans Fenster, um der Musik zu lauschen, dann bedeutet das, dass sie dem Verehrer wohl gesonnen ist.