Die Hochzeitsnacht wurde traditionell nicht als Privatangelegenheit zweier Menschen gesehen, sondern als ein Ereignis, das das ganzes Dorf beschäftigte. So spielte sich auch das sogenannte "Beilager" unter der Anwesenheit von Zeugen ab. Beim Beilager stiegen Braut und Bräutigam gemeinsam ins Bett. Danach wurde das Paar im Brautgemach nochmals gesegnet und das Bett mit Weihwasser bespritzt, um böse Geister fern zu halten.
Ein verbreiteter Brauch aus vorchristlicher Zeit ist es, dass der Bräutigam die Braut über die Schwelle seines Hauses trägt. Der Hintergrund dieser romantischen Geste liegt in der Annahme, dass es die Dämonen unter der Türschwelle auf die Braut abgesehen haben. Der Mann, mutig und stark, kennt keine Angst vor den bösen Dämonen, rettet seine Frau und bringt sie in die sichere Wohnung oder das Zimmer. Unter das Bett schauen, um das Monster-unter-dem-Bett zu vertreiben muss er allerdings in der Regel nicht.
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